Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

 
Stammgast
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Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 02.10.2014 - 21:43 Uhr  ·  #1
Hallo!

Ich werde hier in nächster Zeit mal einen Bericht zu meinem neuen Motor schreiben. Es wird ein 85er sein.
Ich habe mich dazu einschieden, weil ich diese Drehorgeln nicht mag. Ich habe hier viele viele Berge und die sind zum Teil mit einer 50er nur im ersten zu fahren. Das möchte ich mir nicht mehr länger antun.
Verbaut wird das ganze in meinem Roller.

Ich verwende als Grundlage ein neues S70 Gehäuse. Heute habe ich mit dem Ausspindeln begonnen.
Ich benutze dazu einen Rundtisch und spanne vertikal.

Dann kommen kurze Bolzen rein, um den Sitz zu prüfen. Ich spindele auf 54,2mm im Durchmessser und 23mm tief.

Leider hat der Zylinder einen Rezess am Zylinderfuß. Diese ist dicker als das Drehmaß der Buchse unten.

Also muss da auch noch etwas weg.

Passt....

Und natürlich der miese Sitz am Zylinderfuß...welcher sich wohl nie ändern wird.


Als nächstes wird das Gehäuse in der Kurbelwellenkammer noch bearbeitet...
Bis dann....
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 02.10.2014 - 23:13 Uhr  ·  #2
Gerader Primär.? Verschraubte Schaltwalze.? Womöglich 4 Gang für höhere Haltbarkeit.? In Verbindung mit geradem Primär Walzenlager an der KW.? Nadelgelagerte Kupplungsplatte.? 1,8 Tellerfeder in der Kupplung.?
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 02.10.2014 - 23:43 Uhr  ·  #3
Schön so ein Bericht zu lesen hab genau das selbe mit meiner S70 vor, die im moment mit nem 70/4 läuft, entweder mit 85 oder 90 ccm.
Also runter mit den Drehzahlen und die Geschwindigkeit über die Übersetzung geholt was der Haltbarkeit zugute kommt.
Was haste denn da für eine Fräse, bin auch gerade dabei mir eine Anzuschaffen und was ist ein Rezess?
Wie weit mußt du denn ausspindeln? Was ist das für ein Zylinder und welchen Kolben wirst du verwenden?

Auf die Kurbelgehäusebearbeitung bin ich ja mal gespannt.
Fragen über Fragen O-)
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 03.10.2014 - 01:18 Uhr  ·  #4
Hallo.
Das ist eine BF30 mit SK30 Aufnahme. Nicht alzu klein und mit 280kg noch gut zu transportieren.

Was wird verbaut.

70er BB Welle, doppelreihiges Kupplungswellenlager, gerader Primär, Vape, 5Gang ZT, 5er Lamellenpaket, 1, 5er Feder, nadelgelagerte Schaltwalze, verschraubter Schaltwalzenträger
Eingebaut wird wohl ein leicht modifizierter ZT Kolben, wenn ich mal rausfinde, was Barikit da für Material verwendet. Wenn nicht, dann ein Experimentalkolben aus Suhl. Wenn ich den abkaufen kann.
Für den 85er würde ich es diesmal gerne mit einer Distanzplatte versuchen und den Zylinder unten abdrehen. Den Kopf mach ich aus nem alten DDR Kopf selbst.

Dann gute Nacht....
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 04.10.2014 - 13:29 Uhr  ·  #5
Hallo.

Gestern Nacht hab ich noch schnell eine Seite Des Gehäuses und des Zylinders grob vorgearbeitet. Kanten wurden gebrochen, Kanaltaschen aufeinander angepasst und die Dichtflächen verglichen.
Ich werde jetzt wohl doch kleben. Man sieht am Zylinderfuß noch genau(dunkler blauer Strich), was an Dichtfläche noch übrig ist. Gut ein Milimeter, wie es bei den 85ern üblich ist.


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Steuerzeiten

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Gepostet: 04.10.2014 - 21:31 Uhr  ·  #6
Heute hab ich mal die Steuerzeiten festgelegt.
Habe erstmal die originalen vermessen. Hierzu hab ich noch ein altes Gehäuse. Das ist für Zylinder bis 90ccm ausgespindelt und darauf kann ich alles ausmessen.


Danach habe ich Flächen für den Vergaser meiner Wahl berechnet. Dazu nimmt man am besten ein CAD Programm. Wenn man das hat, kann man sich Gedanken über die Steuerzeiten machen. Ich will ja Drehmoment und ein wenig Spritzigkeit.

Herausgekommen ist.
Auslass 185 Grad, Sehnenlänge 30, V-förmig, 25mm von OT
Überströmer 130 Grad, Sehnenlänge 22, 35mm von OT
Einlass 155 Grad, Breite original, 68,4mm von oben

Daraus ergibt sich ein Vorauslass von (185-130)/2=27,5

Das sollte ziemlich gut fahrbar sein.
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 04.10.2014 - 21:39 Uhr  ·  #7
Feine Sache hier, interessant was du Alles dazu schreibst.

Ich bin zwar nicht so der Kenner, aber ist es nicht "besser" Anstelle des Klebens, auf den Motorblock Aufzuschweißen (lassen). Bei anderen Motoren (Puch) ist das leider Gang und Gäbe, da hier kaum ein wirklich leistungsstarker Zylinder zu montieren ist ohne. Ich weiß keine einfache Sache da Verzug droht, aber vll kannst du ein paar Gedanken formulieren.

Mit was arbeitest du denn am KW Gehäuse? Fräse oder eher Drehmel?

Liebe Grüße Simon
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 04.10.2014 - 21:49 Uhr  ·  #8
Hallo:
Ja interessanterweise hab ich sogar ein AC/DC WIG Gerät hier stehen. Aber ich benötige nur eine ca 2mm dicke Verbreiterung der Planfläche. Da möchte ich nicht schweißen. Und Verzug gibts fast immer, wenn man das Gehäuse vorher nicht permanent warm hält. Ich müsste also quasi auf der Heizplatte schweißen. Und ich hab mich dabei schonmal verbrannt...:).

Der Druck im Kurbelgehäuse ist zum Glück soooo gering, das normalerweise 2mm Dichtfläcke locker reichen. Also werde ich auf 3-4mm gehen. Das ist dann aber auch genug. Ich arbeite mit einer biegsamen Welle und Wolfram-Carbid-Fräsern in verschiedenen Formen.

Auslass ist grob fertig gestellt. Alle Nachbearbeitungen kommen dann erst zuletzt.




Gruß Sven
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 04.10.2014 - 22:47 Uhr  ·  #9
Danke für die Ausführungen.

Was meinste du mit geringer Vorverdichtung, gibts da Werte für die Simson Motoren? Kenn mich da leider nicht so wirklich aus. Nur das füher mal Balsaholz ins KW gehäuse geklebt wurde um die Vorverdichtung zu erhöhnen :roll:


Ich verfolge auf jeden Fall gespannt wie es hier weiter geht.

Liebe Grüße
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 04.10.2014 - 23:23 Uhr  ·  #10
Na so ungefähr 0,5 oder 1,5 bar absolut sinds in der Regel. Also nicht wirklich viel.
Vorverdichtung zu erhöheen ist eine Altlast von früher und heute nicht mehr nötig. Der Auspuff macht die Arbeit. Diese Tuningkurbelwellen bringen nix.

Gruß Sven
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 05.10.2014 - 14:02 Uhr  ·  #11
Moin Stud schön das es weitergeht und falls dir Langweilig ist, unten stehen noch ein paar Fragen :D
Zitat geschrieben von Stud54

Das ist eine BF30 mit SK30 Aufnahme.

Wie gut lässt sich denn Stahl auf der Maschine bearbeiten?
Zitat geschrieben von Stud54

Für den 85er würde ich es diesmal gerne mit einer Distanzplatte versuchen und den Zylinder unten abdrehen. Den Kopf mach ich aus nem alten DDR Kopf selbst.

Warum brauchst du die Distanzplatte und möchtest den Zylinder ab drehen?
Zitat geschrieben von Stud54
Ich werde jetzt wohl doch kleben. Man sieht am Zylinderfuß noch genau(dunkler blauer Strich), was an Dichtfläche noch übrig ist. Gut ein Milimeter, wie es bei den 85ern üblich ist.

Hatte bei dem 70/4er das problem das er Polradseiting nicht abgedichtet, war ein Spalt von 0,1 mm entstanden, schien am Zylinder zu liegen.
Jedenfalls hab ich zum abdichten eine Dichtung aus Karton(rückseite eines Schreibblocks) gefertigt, das klappt sehr gut alles ist Dicht.
Wäre evtl.eine allternative.
Zitat geschrieben von Stud54

Wenn man das hat, kann man sich Gedanken über die Steuerzeiten machen. Ich will ja Drehmoment und ein wenig Spritzigkeit.
Herausgekommen ist.
Auslass 185 Grad, Sehnenlänge 30, V-förmig, 25mm von OT
Überströmer 130 Grad, Sehnenlänge 22, 35mm von OT
Einlass 155 Grad, Breite original, 68,4mm von oben

Und was sagt das jetzt genau aus? Warum ist der Auslaß V-Förmig?

MfG
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 05.10.2014 - 14:37 Uhr  ·  #12
Dann wirst Du einen gut abgestimmten Auspuff brauchen mit viel Volumen - nicht wirklich unauffällig. 170/125/150, und er ist mit Serienauspuff, 18er Vergaser und kurzem Krümmer fahrbar. Du kannst einen 49,5er RZT-Barikit-Kolben benutzen, tief genug ausgespindelt muß der nichtmal gekürzt werden und die Überhöhung des Kolbenbodens ist nur 2,5mm - fast wie Serie. Bei vielen Kolben ist der Boden so stark gewölbt, daß unter die Kerze noch eine Scheibe muß. Die Köpfe haben da zuwenig Fleisch....
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 05.10.2014 - 16:06 Uhr  ·  #13
Die Serienstreuung bei den 85ern ist so schlimm....dass ich gestern schon ohne Fußdichtung 130 Grad gemessen hab. Also müsste ich den Zylinder auch noch unten abdrehen. Da hab ich echt keine Lust drauf.
Ich nehms so hin...wie es ist und muss mit den etwas verlagerten Band leben. :)

Ein 19er war eh geplant und der Auspuff...ja das wird lustig. Zum Glück sind die netten Polizisten in meiner Wahlheimat Bayern nicht uptodate.

Gruß Sven
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 05.10.2014 - 16:49 Uhr  ·  #14
Und nun zu dir....Digga.

Mit der BF30 kann man auch Stahl bearbeiten. Allerdings mit geringerer Zustellung. In Alu gehen 5mm mit einem guten Messerkopf ohne Probleme und sauber.
Distanzplatte hätte ich benutzt, um einen besseren Übergang zwischen Gehäuse und Zylinder zu bekommen. Quasi Zylinder 4mm abdrehen unten, und eine Platte mit 4mm anfertigen, welche mehr"Fleisch" hat.

Und zu den Steuerzeiten, naja, das sind alles angaben in Grad(Kurbelwelle). Dass sagt aus, wann welcher Kanal geöffnet oder geschlossen wird. Das jetzt ausführlich zu erklären, incl diversen physikalischen Hintergründen, dazu hab ich ehrlich gesagt keine Lust. Es gibt Fachliteratur und gute Bücher, die dir das erklären.

Aber Kaym hat schon festgestellt, das anhand der von mir (zylinderbedingt)gewählten Steuerzeiten ein größerer Vergaser notwenig ist. Auch wird der eben nicht bei 6000 Umdrehungen seine volle Leistung haben. Und er wird nicht oder nur sehr schlecht mit einem originalen Auspuff laufen.

Wenns dich interssiert, schreib ich mal mehr, aber jetzt nicht.

Gruß Sven
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Re: Baubericht Alltagsmotor 85ccm ( so haltbar wie möglich )

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Gepostet: 05.10.2014 - 18:43 Uhr  ·  #15
Ok danke soweit.

Zitat geschrieben von Stud54

Und zu den Steuerzeiten, naja, das sind alles angaben in Grad(Kurbelwelle). Dass sagt aus, wann welcher Kanal geöffnet oder geschlossen wird. Das jetzt ausführlich zu erklären, incl diversen physikalischen Hintergründen, dazu hab ich ehrlich gesagt keine Lust. Es gibt Fachliteratur und gute Bücher, die dir das erklären.

Aber Kaym hat schon festgestellt, das anhand der von mir (zylinderbedingt)gewählten Steuerzeiten ein größerer Vergaser notwenig ist. Auch wird der eben nicht bei 6000 Umdrehungen seine volle Leistung haben. Und er wird nicht oder nur sehr schlecht mit einem originalen Auspuff laufen.

Was die Gradzahlen ect. darstellen ist klar. Wollte eher wissen was dir die Ausmessung über die Motorcharakteristig sagt. :-)
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