Metallteile aufarbeiten

Wie bekommt man sie zum glänzen?

 
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Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 20.06.2017 - 16:38 Uhr  ·  #1
Hallo Leute!

Schon mehrmals stand ich nun vor dem Problem, dass an matt geworden / stark verfärbten Metalloberfläche der Elsterglanz nicht weiter kam. Also möchte ich nun damit anfangen, ein paar Teile auf Hochglanz zu bekommen. Habe sowas noch nie gemacht und bin recht ratlos. Gestern habe ich an einer kleinen Ecke im Bereich der Halterung hinten am Motorgehäuse mich mal probiert. Hatte noch verschiedene Schleifaufsätze von einem Set aus dem Aldi von vor vielen Jahren da und habe auch 150er Schleifpapier probiert. Sieht zwar besser aus als zuvor, aber nicht so, wie ich mir das vorstelle. So ähnlich sollte es nämlich schon werden:



Ich will nicht alle Teile so polieren. Aber ich würde es gerne mal bei ein oder zweien probieren und es können. Die Internetrecherche lieferte keine Anleitung, bei der ich sagen könnte: Prima, genau so wird's gemacht.

Welche Materialien sollte ich mir besorgen, bei denen ich ein gutes Verhältnis von finanziellem Aufwand und Qualität des Ergebnisses habe? Und wie sollte ich verfahren?

Gruß
Tom

Edit: Oder sollte man lieber sandstrahlen?
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 20.06.2017 - 19:30 Uhr  ·  #2
Das ist eine Sauarbeit, Aluteile auf einen derartigen Hochglanz zu bringen.
Damit gehts :
https://www.polierbock.de/2-tl…25mm-Weich
Der Arbeitsanleitung sollte man nachkommen, auch das wiederholende Abziehen der Polierscheibe trägt zum Erfolg bei.
Einfach irgendwie irgendwas machen ist da nicht.
Raue Oberflächen müssen vorher mit feinem bis feinstem Schleifpapier geglättet werden, Körnung darf gerne 4-stellige Werte haben.

Dein 150er ist viel zu grob dafür, da machst mehr schlecht als recht.
Tiefe Schleifkrater, welche die wieder oxidierende Oberfläche um ein vielfaches vergrößert.

Durch Sandstrahlen wird die Oberfläche übrigens sehr rau und völlig matt.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 20.06.2017 - 20:57 Uhr  ·  #3
Was das Sandstrahlen angeht ist mir bewusst. Wollte nur die Frage nach dem persönlichen Geschmack von Euch beantwortet haben :D

Das heißt, ich trage die grobe (sehr oxidierte) Schicht mit z.B. 500er Sandpapier ab und mache direkt mit ca. 1500er weiter? Oder noch Zwischenschritte? Sieht das dann schon sehr ordentlich auch (halt nur kein Hochglanz)? Hast du ein Foto als Beispiel, was man damit erreicht?

Und wenn es dann noch schön glänzen soll, optimal mit dem Set weitermachen? Wie mache ich das bei verwinkelten Flächen? Kannst Du da flexible Aufsätze für die Bohrmaschine empfehlen, die sich einpassen?

Genug Fragen :fgrin:
Denke gerade darüber nach, meinen Motor vor dem Zusammenbau komplett auf Hochglanz zu bringen. Frage mich dabei aber, ob das nicht vielleicht etwas zu viel des Guten ist.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 20.06.2017 - 21:05 Uhr  ·  #4
Polieren ist nicht mein Ding, zu viel Arbeit und dann ist es irgendwann wieder nur Grau.
Eloxieren oder Chromatieren find ich besser, damit hat man was dauerhaftes.

Grob liegt du schon richtig mit dem Vorgehen, Winkel und sonstige enge Stellen
werden z.B. mit dem Dremel poliert. Dafür gibt es auch kleine Polierscheiben und entsprechende Polierpasten.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 22.06.2017 - 22:17 Uhr  ·  #5
Kann man die polierte Oberfläche nicht mit Klarlack versiegeln?
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 22.06.2017 - 22:32 Uhr  ·  #6
Kann man,
oft entsteht dabei aber mit der Zeit ein milchig weißer oder gelblich bis hellbrauner Überzug.
Dann blättert es hier und da auch gerne ab, weil der Klarlack auf polierter Oberfläche keinen Halt findet.

Will man das ? Dann kann man das .
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 23.06.2017 - 05:10 Uhr  ·  #7
Zum versiegeln empfehle ich "Rust Prevention Magic". In einem Produktvideo macht der sogar Simsonteil damit. Ich hab meinen komplett entlackten Honda-Tank damit gemacht und es hat sich noch kein Rost, also keine Oxidation gebildet.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 23.06.2017 - 15:52 Uhr  ·  #8
Hochglanzverdichten? Soweit ich weis läuft da dann nix mehr an.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 23.06.2017 - 19:33 Uhr  ·  #9
Wir haben zuerst den groben Belag mit Schleifpapier entfernt (min. 800, gerne mehr), dann weiter mit einer Sisalpolierscheibe und der entsprechenden Paste. Meist haben wir aber direkt mit der Sisalscheibe angefangen, das geht auch sehr gut. Dann immer feiner mit so einem Set:

https://www.polierbock.de/6-tl…in-Germany

Je größer der Durchmesser, dest einfacher das polieren, da die Umfangsgeschwindigkeit höher wird. Wird haben aber eine Ständerbohrmaschine genommen, damit kann man besser hantieren, weil man die Teile in der Hand hat und nicht eine komplette Bohrmaschine.

Ergebnis:

http://www.simson-moped-forum….real367718

Geht natürlich noch mehr, wenn man sich noch länger spielt. Bei den beiden Bremsplatten war das Schleifpapier schon zu grob (500), das macht dann Mühe, wieder eine schöne Oberfläche hinzubekommen.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 23.06.2017 - 21:02 Uhr  ·  #10
Schön, so viele Anregungen zu bekommen. Wenn mich ein Thema beschäftigt, beschäftigt es mich.

Allerdings habe ich gestern mit Körnung 600 und 800 das Motorgehäuse nicht schön hell bekommen. Ging mehr vom Papier ab als vom Metall. Das Papier ist auch immer sofort zugesetzt. Kann ich hier auch einfach nass schleifen? Geht das dann besser?

Und was das polieren angeht, muss ich mir noch das entsprechende Material bestellen. Polierbock.de hat ja für jeden Anspruch was und wenn die Qualität stimmt...warum nicht. Ist natürlich auch nicht ganz billig und der Sandstrahl-Look gefällt mir auch nicht schlecht. Mit welchen Kosten muss ich rechnen, wenn ich mir fürs Sandstrahlen entsprechendes Gerät kaufe? Ist es auch hier Versiegeln mit Klarlack von Vorteil? Was ist denn hochglanzverdichten? Gibt's das auch aus der Sprühdose :fgrin:

Das blöde ist (also eigentlich verursache ich mir das Problem selbst): Solange das Motorgehäuse nicht meiner Vorstellung entspricht, kann ich nicht mit Lagern und Montage anfangen. Also kann schon, ist aber leer handlicher.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 23.06.2017 - 21:48 Uhr  ·  #11
Sandstrahlen würde ich auf gar keinen Fall, weil dabei Material abgetragen wird und das für sowas nicht gedacht ist.

Aluteile werden Glasperlengestrahlt:
http://www.oberflaeche.com/str…essen.html

Hochglanzverdichten kommt aus dem Alufelgenbereich, dabei wird die Oberfläche eben verdichtet und dabei hochglänzend
http://www.felgendealer.de/ind…erdichtung
http://www.kronlachner.de/hochglanzverdichten
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 29.06.2017 - 00:17 Uhr  ·  #12
Früher hatte ich mal Putzringe, machten natürlich nur die die Naben blank und das ohne jeden zusätzlichen Aufwand. Aber die eigentliche Frage ist, was will man? Ein Showbike, oder was Alltagstaugliches? Beides hat durchaus Berechtigung, nur Letzeres macht nicht so viel Aufwand nötig.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 16.07.2017 - 20:21 Uhr  ·  #13
Alu polieren ist so aufwändig und der Langzeiteffekt so miserabel (gerade beim Motorgehäuse), daß ich es nie wieder machen werde. Glasperlenstrahlen und gut. Vor dem Winter mit Kriechöl eingesprüht oxidiert es auch nicht wieder. Eloxieren geht bei den Simsonteilen nicht (Ausnahme Telegabel), die Gußlegierung enthält zuviel Silizium. Chromatieren ist ebenfalls aufgrund der Legierung unbefriedigend.
Kugelpolieren ist eine Alternative, das ist mit sehr fein gestrahlten Teilen möglich, ohne vorher Schleiforgien zu veranstalten, es sieht aber anders aus - eine geschliffene und polierte Oberfläche ist wie ein Spiegel, die kugelpolierte Oberfläche ist halt wie ein Spiegel aus miserablem, unebenen Glas. Der "Korrossionsschutz" besteht darin, daß die Oberfläche sehr glatt und dicht ist und (Salz-)Wasser keine Angriffsfläche hat. Ohne Pflege (Wachs) aber auch nur zeitlich sehr begrenzt.
Auf jeden Fall ist es eine Arbeit für Leute, die nichts besseres zu tun haben - ich fahre das Moped lieber....
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 16.07.2017 - 20:59 Uhr  ·  #14
Aber Pulvern geht. Und das gibt's auch in Chromoptik.
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Re: Metallteile aufarbeiten

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Gepostet: 17.07.2017 - 19:42 Uhr  ·  #15
Zitat
Aber Pulvern geht. Und das gibt's auch in Chromoptik.

Na ja...das steht drauf. Mir gefällt es nicht. So ein Motorgehäuse, das schon eine paar Jahre Öl aufgesaugt hat, muß man auch allergründlichst entfetten, damit das Pulver hält. Und beim Abkleben aller Kanten und Lagersitze wünsche ich schon mal viel Spaß - wir machen das nicht mehr, das darf der Kunde selbst erledigen. Wir geben ihm sogar das Klebeband.....im Werk gab es damals eine richtige Abdeckvorrichtung dafür. Lohnt sich aber nur in der Serie.
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