Zitat geschrieben von Rhodosmaris
Mit was druckst du den Schwimmer - PLA,PETG....oder was anderes?
Kriegst du die geschlossene Form ohne Stützstruktur hin oder druckst du sie mit und lässt sie dann (gezwungenermaßen) drin?
Ach, was für einen Drucker hast du?
Ich hab seit etwa 2 Wochen einen Anycubic Mega S - einfaches PLA druckt er problemlos, aber bei PLA+ kann man nach dem Duck die einzelnen Fäden fast wie einen Wollpullover wieder aufdröseln.
Hab von 190-240°C, unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Hotendlüfters und verschiedenen Vorschubgeschwindigkeiten schon alles durchprobiert.
Mit PETG hab ich auch Probleme - haftet ganz schlecht am Druckbett.
ciao Maris
Den hab ich aus PETG gedruckt. Den Schwimmer habe ich so designed, dass er komplett ohne Stützen und Füllung auskommt. Einzig die "Röhre" zur Befestigung, also quasi die Bohrung für die Schrauben, die sind als Füllung vorhanden, das lässt sich leider nicht vermeiden, da man die ja bei einem hohlen Objekt nicht in die Luft drucken kann. Ist aber garnicht schlimm, eine Schwimmerkammer wiegt trotzdem gut 1g weniger als eine aus Messing, die wiegen ca. 3,6g, die Kunststoffkammer nur ca. 2,5g.
Mein Drucker ist ein HCmaker 7, das ist ein Klon vom CR10-S. Allerdings habe ich den inzwischen schon ziemlich stark umgebaut. Ich verwende z.B. ein Vollmetal Hotend um heißer als 240°C drucken zu können. Außerdem habe ich für das Druckbett eine Schwalbenschwanzführung angebracht und alles starr ohne diese blöden Federn montiert. Das Druckbett besteht aus einer beidseitig plangefrästen 6mm Aluminiumgussplatte mit einer 750W Heizung auf der einen Seite und auf der anderen mit einer Epoxydharzglasfaserplatte. Die Druckobjekte haften darauf bombenfest, auch ohne Schürze. Wenns mal nicht mehr so gut haftet, braucht man nur mal ein klein wenig mit 2000er Sandpapier drübergehen.
Bei deinen Druckproblemen würde ich erstmal methodisch alle standard Justierarbeiten vornehmen. Zu allererst prüfen, ob die Schritte/mm des Extruders stimmen. Wenn das nicht hinhaut, stimmt die Extrusionsmenge nicht und dann klappt auch alles andere nicht. Ich mache das immer in dem ich exakt 100mm vor dem Einzug eine Markierung ans Filament zeichne und dann noch eine bei 105mm. Den Drucker verbinde ich z.B. per Repetier. Dann lasse ich 100mm einziehen. Wenn der Drucker zu viel oder zu wenig einzieht, die Schritte/mm entsprechend ausrechnen und korrigieren.
Als nächstes nivellieren. wie Faddi schon sagt, das macht einen riesen Unterschied. Empfehlenswert ist ein Abstand, Düse - Druckbett, von 50µm bis 100µm. Dafür empfiehlt sich eine Fühlerlehre. Du kannst es getrost auf 100µm mechanisch abstimmen und dann per Offset im Slicer noch optimieren bis die Haftung gut ist, mache ich auch so, da ich unterschiedlich lange Düsen habe. Falls du zwei Z-Achsen Antriebe hast, prüfe diese auch auf Gleichlauf.
Auch sehr wichtig, die optimale Druckbetttemperatur. Zu heiß und das Zeug wird zähflüssig, zu kalt und es verzieht sich zu stark. Das sollte also schon ziemlich genau stimmen.
Prinzipiell ist bei jedem neuen Filament erstmal zu empfehlen einen Temperaturtower zu drucken, da kannst du dann sehen, welche Temperatur optimal ist. Gut sind dafür die parametrierbaren, die kann man sich dann für jedes Material rendern lassen. (https://www.thingiverse.com/thing:2491884)
Man fängt ganz unten mit der höchsten, für das Material empfohlenen, Temperatur an und reduziert dann bei jedem Abschnitt die Temperatur um Bspw. 5°C. Den Tower ohne Kühlung drucken. Bei PLA ggf. mit, aber höchstens 10% oder so.
Und immer, wirklich immer, bei jeder einzelnen Rolle den Filamentdurchmesser nachmessen und im Slicer passend einstellen. Am besten im Abstand von 1m verschiedene Werte nehmen und Mittelwert bilden oder den größten nehmen und Extrusionsmulti auf 1.
Ich kenn mich mit PLA+ nicht aus, aber 190°C sind für PLA generell sehr sportlich. PLA drucke ich mit Temps zwischen 202 und 208°C.
Zum reinigen des Druckbetts genügt für gewöhnlich Ethanol. Wenn dein Druckbett das verträgt, kannst du auch "aggressivere" Sachen nehmen. Aber das ist eigentlich unnötig, außer man druckt ABS.
Und zu guter Letzt, Auto PID des Extruders kann nicht schaden. Je nach Stärke deiner Druckbettheizung, ist es auch dort sinnvoll.
Zitat geschrieben von Faddi
Den Mega S hab ich auch. Haste das Druckbett penibelst nivelliert? Das bringt, meiner Erfahrung nach, am meisten. Die Druckplattenhaftung kannste mit "Brim" und "Raft" erhöhen, das bringt auch sehr viel. Weil ich das hier mal zufällig rumstehen hatte und gute Erfahrungen damit gesammelt hab, reinige ich die Druckplatte seitdem immer mit etwas Silikonentferner und Küchenkrepp.
Ich hatte mir mal einen Magnetschwimmer für Kraftstoff besorgt, der aber auch nach ca. einem halben Jahr undicht wurde. Ich mag es daher eigentlich nicht glauben, dass das "olle" PLA dauerhaft gegen Benzin beständig ist - ich habe allerdings auch noch keine Erfahrungen damit gemacht und lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen!
Ansonsten aber keine schlechte Idee!
Also meine Erfahrungen mit PLA + Benzin sind recht gut. Aber hier kann man PLA natürlich nicht nehmen, weil es einfach nicht die nötige Temperaturbeständigkeit hat. Polyamid wäre da am besten.
Nach meinem DIchtheitstest, habe ich nun schonmal festgestellt, dass es kleinere Öffnungen zu geben scheint. Ich werde mal versuchen die Schwimmer noch einmal zu drucken und mit Gießharz zu versiegeln. Mal sehen wie gut das klappt.