Kunststoffschwimmer

 
Commander Keen
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Erde
Beiträge: 186
Dabei seit: 09 / 2018
Moped(s): S51 B2-4 (Bj. '82)
Betreff:

Kunststoffschwimmer

 · 
Gepostet: 06.06.2021 - 21:54 Uhr  ·  #1
Hallo!

An sich läuft mein Vergaser ja super, aber was in letzter Zeit ein Ärgerniss für mich ist, ist der blöde Schwimmer. Hab den zwischenzeitlich ersetzt, da beim alten eine Kammer abgefallen ist und ich noch einen da hatte. Aber der Brandneue war auch gleich Undicht...
Hab dann den alten repariert (war nur ne kalte Lötstelle) und wieder eingebaut. Aber obwohl ich den sehr früh schließen lasse, suppt immernoch hin und wieder bei der Fahrt Sprit raus. Denke das liegt an der Trägheit beim aufschwimmen.
Deshalb versuche ich mich aktuell an einem Kunststoffschwimmer. Die gibts natürlich auch fertig zu kaufen, aber 15€ ist mir dann doch etwas happig. Außerdem find ich's gut, wenn ich teile des alten Schwimmers wiederverwerten kann.
Ich werde nun erstmal den Druck auf Dichtheit prüfen, ist ja bei so dünner Wandung garnicht so einfach Wasser- bzw. Benzindicht zu drucken.
Anhänge an diesem Beitrag
Dateiname: schwimmer1.jpg
Dateigröße: 69.9 KB
Titel:
Information:
Heruntergeladen: 677
Dateiname: schwimmer2.jpg
Dateigröße: 100.91 KB
Titel:
Information:
Heruntergeladen: 690
Forennutzer
Avatar
Geschlecht:
Beiträge: 2027
Dabei seit: 07 / 2014
Moped(s): S51/1B mit vielen Änderungen - siehe Signatur VEKAUFT
Betreff:

Re: Kunststoffschwimmer

 · 
Gepostet: 07.06.2021 - 20:06 Uhr  ·  #2
Mit was druckst du den Schwimmer - PLA,PETG....oder was anderes?
Kriegst du die geschlossene Form ohne Stützstruktur hin oder druckst du sie mit und lässt sie dann (gezwungenermaßen) drin?
Ach, was für einen Drucker hast du?

Ich hab seit etwa 2 Wochen einen Anycubic Mega S - einfaches PLA druckt er problemlos, aber bei PLA+ kann man nach dem Duck die einzelnen Fäden fast wie einen Wollpullover wieder aufdröseln.
Hab von 190-240°C, unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Hotendlüfters und verschiedenen Vorschubgeschwindigkeiten schon alles durchprobiert.
Mit PETG hab ich auch Probleme - haftet ganz schlecht am Druckbett.

ciao Maris
Tüftler mit (un-)gesundem Halbwissen :-)
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Herford
Alter: 42
Homepage: rock-addict.de
Beiträge: 655
Dabei seit: 10 / 2017
Moped(s): S51 B2-4 (Umbauten s. Signatur); Anhänger MWH/M2; MZ ETZ250
Betreff:

Re: Kunststoffschwimmer

 · 
Gepostet: 07.06.2021 - 21:21 Uhr  ·  #3
Den Mega S hab ich auch. Haste das Druckbett penibelst nivelliert? Das bringt, meiner Erfahrung nach, am meisten. Die Druckplattenhaftung kannste mit "Brim" und "Raft" erhöhen, das bringt auch sehr viel. Weil ich das hier mal zufällig rumstehen hatte und gute Erfahrungen damit gesammelt hab, reinige ich die Druckplatte seitdem immer mit etwas Silikonentferner und Küchenkrepp.

Ich hatte mir mal einen Magnetschwimmer für Kraftstoff besorgt, der aber auch nach ca. einem halben Jahr undicht wurde. Ich mag es daher eigentlich nicht glauben, dass das "olle" PLA dauerhaft gegen Benzin beständig ist - ich habe allerdings auch noch keine Erfahrungen damit gemacht und lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen! ;-)

Ansonsten aber keine schlechte Idee!
Commander Keen
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Erde
Beiträge: 186
Dabei seit: 09 / 2018
Moped(s): S51 B2-4 (Bj. '82)
Betreff:

Re: Kunststoffschwimmer

 · 
Gepostet: 07.06.2021 - 23:49 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von Rhodosmaris

Mit was druckst du den Schwimmer - PLA,PETG....oder was anderes?
Kriegst du die geschlossene Form ohne Stützstruktur hin oder druckst du sie mit und lässt sie dann (gezwungenermaßen) drin?
Ach, was für einen Drucker hast du?

Ich hab seit etwa 2 Wochen einen Anycubic Mega S - einfaches PLA druckt er problemlos, aber bei PLA+ kann man nach dem Duck die einzelnen Fäden fast wie einen Wollpullover wieder aufdröseln.
Hab von 190-240°C, unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Hotendlüfters und verschiedenen Vorschubgeschwindigkeiten schon alles durchprobiert.
Mit PETG hab ich auch Probleme - haftet ganz schlecht am Druckbett.

ciao Maris


Den hab ich aus PETG gedruckt. Den Schwimmer habe ich so designed, dass er komplett ohne Stützen und Füllung auskommt. Einzig die "Röhre" zur Befestigung, also quasi die Bohrung für die Schrauben, die sind als Füllung vorhanden, das lässt sich leider nicht vermeiden, da man die ja bei einem hohlen Objekt nicht in die Luft drucken kann. Ist aber garnicht schlimm, eine Schwimmerkammer wiegt trotzdem gut 1g weniger als eine aus Messing, die wiegen ca. 3,6g, die Kunststoffkammer nur ca. 2,5g.

Mein Drucker ist ein HCmaker 7, das ist ein Klon vom CR10-S. Allerdings habe ich den inzwischen schon ziemlich stark umgebaut. Ich verwende z.B. ein Vollmetal Hotend um heißer als 240°C drucken zu können. Außerdem habe ich für das Druckbett eine Schwalbenschwanzführung angebracht und alles starr ohne diese blöden Federn montiert. Das Druckbett besteht aus einer beidseitig plangefrästen 6mm Aluminiumgussplatte mit einer 750W Heizung auf der einen Seite und auf der anderen mit einer Epoxydharzglasfaserplatte. Die Druckobjekte haften darauf bombenfest, auch ohne Schürze. Wenns mal nicht mehr so gut haftet, braucht man nur mal ein klein wenig mit 2000er Sandpapier drübergehen.

Bei deinen Druckproblemen würde ich erstmal methodisch alle standard Justierarbeiten vornehmen. Zu allererst prüfen, ob die Schritte/mm des Extruders stimmen. Wenn das nicht hinhaut, stimmt die Extrusionsmenge nicht und dann klappt auch alles andere nicht. Ich mache das immer in dem ich exakt 100mm vor dem Einzug eine Markierung ans Filament zeichne und dann noch eine bei 105mm. Den Drucker verbinde ich z.B. per Repetier. Dann lasse ich 100mm einziehen. Wenn der Drucker zu viel oder zu wenig einzieht, die Schritte/mm entsprechend ausrechnen und korrigieren.
Als nächstes nivellieren. wie Faddi schon sagt, das macht einen riesen Unterschied. Empfehlenswert ist ein Abstand, Düse - Druckbett, von 50µm bis 100µm. Dafür empfiehlt sich eine Fühlerlehre. Du kannst es getrost auf 100µm mechanisch abstimmen und dann per Offset im Slicer noch optimieren bis die Haftung gut ist, mache ich auch so, da ich unterschiedlich lange Düsen habe. Falls du zwei Z-Achsen Antriebe hast, prüfe diese auch auf Gleichlauf.

Auch sehr wichtig, die optimale Druckbetttemperatur. Zu heiß und das Zeug wird zähflüssig, zu kalt und es verzieht sich zu stark. Das sollte also schon ziemlich genau stimmen.
Prinzipiell ist bei jedem neuen Filament erstmal zu empfehlen einen Temperaturtower zu drucken, da kannst du dann sehen, welche Temperatur optimal ist. Gut sind dafür die parametrierbaren, die kann man sich dann für jedes Material rendern lassen. (https://www.thingiverse.com/thing:2491884)
Man fängt ganz unten mit der höchsten, für das Material empfohlenen, Temperatur an und reduziert dann bei jedem Abschnitt die Temperatur um Bspw. 5°C. Den Tower ohne Kühlung drucken. Bei PLA ggf. mit, aber höchstens 10% oder so.
Und immer, wirklich immer, bei jeder einzelnen Rolle den Filamentdurchmesser nachmessen und im Slicer passend einstellen. Am besten im Abstand von 1m verschiedene Werte nehmen und Mittelwert bilden oder den größten nehmen und Extrusionsmulti auf 1.

Ich kenn mich mit PLA+ nicht aus, aber 190°C sind für PLA generell sehr sportlich. PLA drucke ich mit Temps zwischen 202 und 208°C.

Zum reinigen des Druckbetts genügt für gewöhnlich Ethanol. Wenn dein Druckbett das verträgt, kannst du auch "aggressivere" Sachen nehmen. Aber das ist eigentlich unnötig, außer man druckt ABS.

Und zu guter Letzt, Auto PID des Extruders kann nicht schaden. Je nach Stärke deiner Druckbettheizung, ist es auch dort sinnvoll.

Zitat geschrieben von Faddi

Den Mega S hab ich auch. Haste das Druckbett penibelst nivelliert? Das bringt, meiner Erfahrung nach, am meisten. Die Druckplattenhaftung kannste mit "Brim" und "Raft" erhöhen, das bringt auch sehr viel. Weil ich das hier mal zufällig rumstehen hatte und gute Erfahrungen damit gesammelt hab, reinige ich die Druckplatte seitdem immer mit etwas Silikonentferner und Küchenkrepp.

Ich hatte mir mal einen Magnetschwimmer für Kraftstoff besorgt, der aber auch nach ca. einem halben Jahr undicht wurde. Ich mag es daher eigentlich nicht glauben, dass das "olle" PLA dauerhaft gegen Benzin beständig ist - ich habe allerdings auch noch keine Erfahrungen damit gemacht und lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen! ;-)

Ansonsten aber keine schlechte Idee!


Also meine Erfahrungen mit PLA + Benzin sind recht gut. Aber hier kann man PLA natürlich nicht nehmen, weil es einfach nicht die nötige Temperaturbeständigkeit hat. Polyamid wäre da am besten.
Nach meinem DIchtheitstest, habe ich nun schonmal festgestellt, dass es kleinere Öffnungen zu geben scheint. Ich werde mal versuchen die Schwimmer noch einmal zu drucken und mit Gießharz zu versiegeln. Mal sehen wie gut das klappt.
Anhänge an diesem Beitrag
Dateiname: druckbett.jpg
Dateigröße: 111.16 KB
Titel:
Information:
Heruntergeladen: 606
Forennutzer
Avatar
Geschlecht:
Beiträge: 2027
Dabei seit: 07 / 2014
Moped(s): S51/1B mit vielen Änderungen - siehe Signatur VEKAUFT
Betreff:

Re: Kunststoffschwimmer

 · 
Gepostet: 08.06.2021 - 20:50 Uhr  ·  #5
@ Faddy
Druckbett nivelliere ich vor jedem Druck - dazu heize ich es auch auf die Temperatur, die es beim Druck haben soll (bei PLA 60°C) auf, falls es sich etwas beim erhitzen verziehen sollte.
Da es eh in der Mitte um ein oder zwei Zehntel "durchhängt", nivelliere ich nicht an den Außenecken, sondern direkt im Druckbereich anhand der zu druckenden Objektgröße - als ein Quadrat von max 10x10cm in der Druckbettmitte.
Zum reinigen verwende ich Isopropanol.
Wenn das zu druckende Objekt eh eine große Grundfläche hat, braucht man eigentlich weder Brim noch Raft.
Brim benutze ich aber bei Objekten mit kleiner Grundfläche oder auch rohrförmigen Objekten, die hochkant gedruckt werden.
Ansonsten Skirt, um einfach die Düse vorher "frei" zu machen - also eher zur Vorsicht/Sicherheit.
Beim PTEG kommt es leider gar nicht zum Druck, denn schon der Skirt oder Brim haftet gar nicht am Bett, sondern zieht sich hinter der Düse her und fängt an, ein Knäuel um die Druckdüse zu bilden.
Sollte ein Anfang des materials am Druckbett gehaftet haben, wird er so wieder weggerissen.

@ Thor
Das mit dem Drucker mitgelieferte PLA (10m) habe ich mit 190°C anstandslos gedruckt (war glaub auch empfohlen).
PLA von M4P (Material for Print) drucke ich mit 205°C und d
Ansonsten habe ich eben mit dem PLA+ (bessere Verformungsstabilität bei höheren Umgebungstemperaturen) viel mit der Drucktemperatur probiert, ohne daß sich etwa verbessert hätte.
Das Druckbett lässt sich nicht aufrauhen, da es eine Glasplatte mit einer Art Mikrostruktur beschichtet ist - sieht ähnlich aus, wie Autofrontscheiben am Rand (diese schwarzen Pünktchen).
100µm (0,1mm) ist auch in etwa mein Richtwert.
Beim Drucker war ein Anleitungsblatt in Hochglanz dabei, welches man als "Fühllehre" benutzen soll - das hat 0,15mm und ich stelle so ein, daß man es gerade noch zwischen Düse und Druckbett rausziehen kann.
Im Slicer(ich benutze Cura Version 4.9.0) gibt es keine einstellmöglichkeiten für einen Offset.
Auch die Extrudergeschwindigkeit kann ich nicht anpassen.
Mit Auto-PID des Extruders bin ich überfordert.
Cura hat standardmäßig nur die wichtigsten Funktionen aktiviert/eingeblendet und in einer gefühlt 1000 Punkte langen Liste kann man alles mögliche zusätzlich einstellen - von den allermeisten Sachen habe ich aber keinen blassen Schimmer.
Ich werd mich aber weiter einarbeiten....so ein Drucker ist schon was feines.

ciao Maris
Commander Keen
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Erde
Beiträge: 186
Dabei seit: 09 / 2018
Moped(s): S51 B2-4 (Bj. '82)
Betreff:

Re: Kunststoffschwimmer

 · 
Gepostet: 09.06.2021 - 08:45 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Rhodosmaris

@ Thor
Das mit dem Drucker mitgelieferte PLA (10m) habe ich mit 190°C anstandslos gedruckt (war glaub auch empfohlen).
PLA von M4P (Material for Print) drucke ich mit 205°C und d
Ansonsten habe ich eben mit dem PLA+ (bessere Verformungsstabilität bei höheren Umgebungstemperaturen) viel mit der Drucktemperatur probiert, ohne daß sich etwa verbessert hätte.
Das Druckbett lässt sich nicht aufrauhen, da es eine Glasplatte mit einer Art Mikrostruktur beschichtet ist - sieht ähnlich aus, wie Autofrontscheiben am Rand (diese schwarzen Pünktchen).
100µm (0,1mm) ist auch in etwa mein Richtwert.
Beim Drucker war ein Anleitungsblatt in Hochglanz dabei, welches man als "Fühllehre" benutzen soll - das hat 0,15mm und ich stelle so ein, daß man es gerade noch zwischen Düse und Druckbett rausziehen kann.
Im Slicer(ich benutze Cura Version 4.9.0) gibt es keine einstellmöglichkeiten für einen Offset.
Auch die Extrudergeschwindigkeit kann ich nicht anpassen.
Mit Auto-PID des Extruders bin ich überfordert.
Cura hat standardmäßig nur die wichtigsten Funktionen aktiviert/eingeblendet und in einer gefühlt 1000 Punkte langen Liste kann man alles mögliche zusätzlich einstellen - von den allermeisten Sachen habe ich aber keinen blassen Schimmer.
Ich werd mich aber weiter einarbeiten....so ein Drucker ist schon was feines.

ciao Maris


Ja, möglich ist das schon, aber bei 190°C kann man für gewöhnlich keine allzu hohen Geschwindigkeiten fahren. Das Material muss ja auch die Zeit bekommen, sich aufzuwärmen während es durch den Heizblock gedrückt wird.
Eine Glasscheibe würde ich auch nicht aufrauen :D, bei GFK macht man das um mikroskopisch kleine Glasfasern freizulegen, an denen das Objekt dann haftet.
Ich habe Cura schon sehr lange nicht genutzt, aber das bietet auf jeden Fall eine Einstellung für Offsetwerte. Die Einstellungen für die Achswerte kannst du dem Start-gcode anhängen, das geht auch in Cura. Siehe dazu die Marlin Docs. So kannst du auch den Offsetwert einstellen. https://marlinfw.org/docs/gcode/M428.html
Ich sprach übrigens nicht von der Extrudergeschwindigkeit, die wird ja vom Slicer an die Druckgeschwindigkeit angepasst. Ich sprach von den Schritten die der Schrittmotor pro mm machen muss. Die müssen korrekt sein. https://marlinfw.org/docs/gcode/M092.html
Zunächst beim Extruder kontrollieren und anpassen und dann per Testdruck ermitteln, ob das auch bei X,Y und Z Achse nötig ist.
Einarbeiten ist beim 3D Druck Pflicht, wie du ja schon erkannt hast. Manche Leute denken das wäre Plug'n'play, aber so ist es leider nicht...
Nichtmal bei richtig teuren Druckern.
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.