T&T Multifunktionsinstrument verbaut

 
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T&T Multifunktionsinstrument verbaut

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Gepostet: 11.10.2019 - 22:20 Uhr  ·  #1
Beim Louis gibts ein Multifunktionsinstrument mit analogem Drehzahlmesser bis 10.000min-1 und digitaler Geschwindigkeitsanzeige, welches mich schon seit einer Weile nicht mehr loslässt.
Vor ein paar Wochen war es grad im Preis von 149,-€ auf 119,-€ runtergesetzt und zusätzlich gab es eine Aktion, daß man bei einem Einkauf ab 99,-€ 20,-€ gutgeschrieben bekommt.
Also schnell hin (sind ja nur 4km) und das Dingen für 99,-€ mitgenommen.
https://www.louis.de/artikel/t…t/10034806
Ebenfalls vom Louis sind die Steckverbinder, die ich an die Kabel gecrimpt hab - sind zwar etwas schwach vom Metall ausgelegt, aber sie "bauen" sehr kompakt und Strom fließt da nicht viel drüber.
Mit einer anständigen Crimzange für unisolierte Flachstecker kann man die Kontakte sehr gut verarbeiten.
https://www.louis.de/artikel/e…35b25993f5

Da ich ja eh schon mit der MS50 Maske rumfahre, hab ich mir mittels Pappschablone aus Kunststoff (Baumarkt PVC-Platten) ein "Armaturenbrett" gebaut.
Da das mitgelieferte Zubehör des Tachos dafür ausgelegt ist, ihn am Steuerkopf (obere Gabelbrille oder Lenkerklemmstücke) oder mittels Schelle direkt am Lenker zu montieren, war für meine Montage eine kleine Hilfskonstruktion nötig.
Diese habe ich aus 1,5mm Alublech und kupferkaschiertem Basismaterial (Elektronikplatine) angefertigt.
 

 

 


Zum Lieferumfang des Tachos gehört ein Hallgeber und 6 Magnete (man muß nicht alle benutzen, aber je mehr, desto genauer die angezeigte Geschwindigkeit), mit denen die Geschwindigkeitsmessung erfolgt. Üblicherweise werden die Magnete in die Schraubenköpfe der Bremsscheibe eingeklebt - dummerweise haben die meisetn Simsons keine Scheibenbremse.
Es gibt Ausführungen, wo der Geber in das Bremsschild des Vorderrades und die Magnete in die 3 Löcher (dort wo beim Hinterrad der Elastikring des Mitnehmers eingreift) eingesetzt wurden.
Ich wollte aber kein Kabel vorn an der Telegabel haben, zumal es sich durch den großen Hub der Telegabel stark bewegt und womöglich bald bricht.
Also hab ich mir das Tachoritzel vorgenommen, welches auf dem Kettenritzel steckt.
 

In dieses presste ich 4 Magnete und drehte eine kleine Aluhülse, um von oben anstatt der Tachoschnecke, den Hallgeber einzustecken..
Leider funktionierte das nicht, da der geber die Magnete nicht erfasste - die Magnete laufen bei dieser Montage seitlich und nicht genau stirnseitig am Geber vorbei.
Wäre auch zu schön gewesen, wenn der Seitendeckel nicht bearbeitet werden müsste.
Es blieb nur, den Seitendeckel von hinten zwischen den Durchführungen der Kettenschläuche zu durchbohren und dann den Hallgeber mit einer Madenschraube zu fixieren.
Funktion einwandfrei!
 

 

Allerdings wurde ich bei einer Probefahrt mit vielen Zwischenstops zur Justierung des Tachos ziemlich enttäuscht. Ich stellte den Radumfang mit 1650mm ein und gab im Menü des Tachos die Anzahl der Sensoren (Magnete) wie verbaut mit 4 an.
Mittels Handy und GPS versuchte ich mich mit den einstellungen des Tachos an die GPS-Geschwindigkeit anzunähern.
Irgendwann landete ich bei der Eingabe von 8 Magneten - der Geber reagiert offenbar auf das ansteigen und abfallen der Feldstärke beim vorbeidrehen der Magnete, so daß er doppelt zählt. Außerdem landete ich auch schließlich bei der Eingabe von 1900mm als Radumfang, was bei 16" und K36/1 völlig daneben war.
Bei der Überprüfung kam raus, daß ein Magnet verkehrtrum eingesetzt war und der Hallgeber diesen gar nicht registriert hatte. Nach dem umdrehen waren die angezeigten Geschwindigkeiten plötzlich sehr plausibel und bei einer Einstellung von 1500mm Radumfang geht der Tacho jetzt bis 50km/h 1-2km/h vor und darüber geht er etwa 2-3km/h vor. Finde ich sehr praktikabel.

Danach gings dran, den Drehzahlmesser ans Laufen zu bekommen, was wegen der VAPE gar nicht so einfach war. An keinem Anschluß der Zündspule war ein sinnvolles verwendbares Signal abnehmbar und auch die Wechselspannung vor dem Regler war nicht nutzbar.
Der Drehzahlmesser zeigte viel zu viel an und die Nadel schwankte und zappelte sehr stark. Keine Menüeinstellung brachte eine sinnvolle Anzeige.
Da ich mich an der Anleitung eines Users aus dem SImsonforum, der das Instrument auch verbaut hatte, orientierte, legte ich mir wieder vom Louis den KOSO Signalfilter zu, da dieser funktionieren solle.
https://www.louis.de/katalog/s…rchButton=
Hmm....das Ding war ein totaler Flop und eine Fehlinvestition, so daß ich mich weiter im Netz umgesehen hab.
Da ich auch ein bissl mit Elektronik bastel, ist natürlich ein ganzes Sortiment an Bauteilen vorhanden und auf dem Breadboard (Steckbrett) war testweise ganz schnell eine Schaltung aufgebaut...raus in den Hof, das Konstrukt ans Mopped gestöpselt und den Motor angeworfen.
Genial!!! Es funktioniert tiptop...der Drehzahlmesser zeigt plausible Werte und der Zeiger steht ganz ruhig.
Die Abnahme erfolgt (für mich noch nicht optimal) kapazitiv am Zündkabel, aber das sonst gängige mehrfache umwickeln mit dem "Sensordraht" entfiel völlig. Die selbstgebastelte Schaltung ist so empfindlich, daß man den Draht nur mit ein paar Millimetern Abstand ans Zündkable halten muß und der Drehzahlmesser zeigt schon sauber an.
 

Die kleine Schaltung (ein IC, 3 Widerstände und 3 Kondensatoren) hab ich auf eine schnell entwickelte und geätzte ca 3,5 x2cm große Platine gelötet und fest mit Isolierband umwickelt. Demnächst werde ich noch aus einem Stück Blech oder einer Krokoklemme einen "Signalabnehmer" für das Zündkabel bauen.
Außerdem denke ich über eine Signalabnahme wieder mittels Hallgaber und Magneten direkt am Polrad nach.
Am Polrad sind 3 M6 Gewinde - in eins davon könnte ich eine Schraube eindrehen, deren Kopf hohlgebohrt und mittels Magnet versehen ist. Zur Vermeidung einer Unwucht kämen in die anderen beiden Löcher dann "Blindschrauben". Durch den Magneten hätte ich pro Kurbelwellenumdrehung einen Impuls am Hallgeber. Einzelne Hallsensoren zum testen habe ich mir schon besorgt.
Was ich noch gar nicht überprüft hab - den Sensor würde ich gern unter dem Polrad innerhalb der Wicklung des VAPE-Stators unterbringen,befürchte aber Fehlsignale durch die Magnete des Polrades selbst. Aber so weit bin ich noch gar nicht.

Weiter denke ich darüber nach, das Instrument etwas anzukippen, damit das "Armaturenbrett" nicht so flach wirkt.
Deshalb habe ich auch den Bereich unterhalb des kleinen Zusatzinstruments (KOSO - zeigt wahlweise Uhrzeit, Bordspannung und Umgebungstemperatur an) auch mit 0,5mm Alublech beklebt.
Da schützt gleichzeitig auch den Kunststoff des Untergrundes bei eingestecktem Schlüssel - das Material des Kunststoffes ist zwar fest, aber druckempfindlich und würde vermutlich durch den Schlüssel auch leiden. Bis jetzt klappert es auch nicht beim fahren.

So jetzt noch ein paar Bilder zur Verdeutlichung und ein Youtube-Link zu einem kurzen Video.
https://youtu.be/p41xpeMrbmQ
 

 


Als nächstes steht dann der Umbau der VAPE auf Powerdynamo mit nur Gleichspannung im Bordnetz an.

ciao Maris
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Re: T&T Multifunktionsinstrument verbaut

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Gepostet: 11.10.2019 - 22:54 Uhr  ·  #2
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