Tank entrosten

 
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Tank entrosten

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Gepostet: 19.08.2008 - 23:35 Uhr  ·  #1
Ich kämpfe auch mit dem leidigen Thema Tank entrosten.

Häufig kommen Tipps wie CocaCola, weil sie angeblich Phosphorsäure enthält. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an den Vorwurf der Warentester, die WC - Reiniger getestet haben.
OO-WC-Reiniger wurde wegen der darin enthaltenen Phosphorsäure herausgestellt, während andere Produkte mit Essig- oder Zitronensäure als biologisch ok bewertet wurden.
Wenn wir den Gedanken konsequent verfolgen, dann müsse dieser WC-Reiniger ja wohl auch, und vor allem kostengünstig, den Rost aus dem Tank entfernen können. Vor allem ist die Phosphorsäure im WC-Reiniger mA deutlich stärker konzentriert als in Coke.

Darüberhinaus habe ich aus dem Modellbau noch ein 2-K-Harz, von dem der Hersteller behauptet, es sei Benzin, Öl- und Säurefest. Dieses Harz dachte ich anschließend im gereinigten und trockenen Tank zu verschwenken, um die Innenwandung gleichmäßig zu benetzen und vor weiterer Korrosion zu schützen.

Die Aktion WC-Reiniger im Tank würde ich mit ca 12 Stunden einschätzen, die Aktion mit dem 2-K-Harz muss zwingend in max 30 Minuten erledigt sein, sonst bekommt man den Überschuss nicht mehr heraus.
Die Kosten würde ich mich ca. 3 Euro für WC-Reiniger veranschlagen, während 400 ml 2-K-Harz mit ca 7 Euro belasten.
Summasummarum wäre dies 10 Euro, Arbeitsaufwand ohne Wartezeiten ca 2 Stunden incl. Aus- und Einbau des Tanks.

Wie denkt Ihr darüber?

ok. - Beancounter. Sorry, das ist mein Job. Aber könnte das so funzen?

Ich bin gespannt, wie Ihr darüber denkt.
odo
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 20.08.2008 - 06:40 Uhr  ·  #2
Ich glaube nicht an den erfolg mit WC, und wie verhält sich der Harz bei Temperaturschwankungen. Aber ich habe hier noch 5 Tanks von einer KR51
liegen, die kannst Du haben und dann Testen.
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 20.08.2008 - 08:15 Uhr  ·  #3
Jepp.
Das Harz hält Temperaturbereiche von 135 bis minus 35 Grad Celsius aus behauptet der Hersteller.

Das Angebot zum Testen nehm ich gerne an.
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 21.08.2008 - 22:18 Uhr  ·  #4
1. Zwischenbericht:

Ich habe heute den Tankinhalt abgelassen.

Farbe: schmutzigbraun von leichter Transparenz, die man erwartete war die Brühe weit entfernt.

Benzinhahn/Steigrohr abgeschraubt.
Sichtbefund: Voller Ablagerungen, knastig
Maßnahme: Abgewaschen und im Reinigungsschaum (Haushaltreinigungsmittel)
durchgeblasen. Der Filter macht nun einen sauberen Eindruck und die Filterkapilaren sind wieder erkennbar.

Farbe des Tankinnenraumes: schmutzigbraun mit anhaftenden Partikeln.
Tank mit dem Schlauch ausgespritzt. Grobe Rostpartikel ausgespült.
Oberflächenstruktur des Tankinnenraumes verbessert, aber rostig

Den Tank mit Knetsilikon* am Schraubgewinde verschlossen.
2 Liter WC-Reiniger in den Tank gefüllt.
(Produkt: W5 WCReiniger, Lidl, Preis: je 0,69 Euro)
Original-Tankdeckel auf die Einfüllöffnung geschraubt.

Innerhalb von 4 Stunden wurde der Tank 4-mal gedreht und durch leichtes Schütteln die Tankwandung rundum mit dem Reiniger benetzt.

Erste Sichtkontrolle: Die durch die Einfüllöffnung gut sichtbahre Rahmenbrücke zeigt sich in einem nicht metallischen Grauton, der an eine Odxidschicht erinnert. In dem sichtbaren Bereich sind ca acht hellbraune Punkte unterhalb von einem Millimeter verblieben.

Der Reiniger wird nun noch weiter einwirken in den nicht sichtbaren Bereichen.

Leider steht kein Endoskop zur Verfügung um diese Entwicklung zu dokumentieren.

Die ersten Ergebnisse sehen vielversprechend aus. Der Reiniger riecht nun mehr nach Rost als nach Zitrone. Die Duftstoffe scheinen verflogen. Aber der Tank soll schließlich nicht duften, sondern entrostet werden. Bleibt abzuwarten, ob die Reinigungswirkung anhält oder ob sie sich verbraucht hat.
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*Knetsilikon ist nicht zu verwechseln mit Kinderspielzeug, sondern es handelt sich zum ein hochwertiges Abformmaterial aus dem Bereich Modellbau und Restauration. Der KG-Preis liegt zwischen 17 und 27 Euro je nach Hersteller.
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 21.08.2008 - 22:39 Uhr  ·  #5
Da bin ich ja mal gespannt, wie der der Tank später aussieht und ob es auch den gewünschten Erfolg gebracht hat. :)
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 07:42 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von lanolin
Da bin ich ja mal gespannt, wie der der Tank später aussieht ..... :)

Du bist herzlich eingeladen ;) - aber Spaß beiseite.

Die eigentlichen Fragen sind, wird es innerhalb kürzester Zeit nach der WC-Reiniger-Spülung zu erneuter Rostbildung kommen, wie dies nach meiner Oxalsäure-Behandlung aufgetreten ist.

Wird der Anteil an Phosphorsäure ausreichen um eine entsprechende Oxidation hervor zu rufen.

Die Gemeinheit ist, dass der Hersteller die Inhalte so beschreibt:
"Enthält organische und anorganische Säuren". Mit der Aussage alleine kann man nichts anfangen.
Erst die Auswertung der Warentester läßt Schlüsse darauf zu, dass Phosphorsäure, die ja die Oxidation auslöst, in dem Produkt enthalten sein könnte.
Johnson mit seinem Null-Null scheint sich inzwischen von der Phosphorsäure abgewandt zu haben, deshalb war Lidls W5-Reiniger die erste Wahl.

Aber wie gesagt, das Ergebnis wird mit Spannung erwartet.

Bitte Daumendrücken :)
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 08:58 Uhr  ·  #7
Ich hab vor gut 7 Jahren den Tank meiner Florett mit kochender Zitronensäure entrostet, danach nicht weiter behandelt (immer nur getankt) und konnte seitdem keinen neuen Rostansatz feststellen. Der Tank war vorher innen so verrostet, den hätte jeder "normale" Mensch weggeschmissen. Auch einige Schwalbe Tanks hab ich so behandelt, mit gleichem Ergebnis.

Gruss von Frank
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 10:14 Uhr  ·  #8
Hallo!

Ich würde von dem Ausswenken mit dem Harz abraten. Ich verwende es selber sehr viel im Modellbaubereicht aber auf Metall ist Harz immer so eine Sache. Wenn das Metall (der Tank) innen nicht rau genug ist wird sich das Harz früher oder später lösen bzw vom Benzin hinterspühlt werden. Bei Kunstoffen gilt das Gleiche.
Harz hält auf solch glatten Materialien nur dauerhaft wenn diese absolut fettfrei und sehr rau sind und das Harz "zähelastisch" aushärtet.
Schau mal auf diese Seite http://www.r-g.de/ da gibt es alle erdenkliche Sorten von Harz etc und Anwendungstips.
Ansonsten kann ich mich der Aussage von Frank nur anschliessen. Rost ist dann meist ein Problem wenn das Mopped lange steht und der Tank nicht voll ist.

Gruss...Roberto
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 13:32 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von Roberto
.... Rost ist dann meist ein Problem wenn das Mopped lange steht und der Tank nicht voll ist.

Gruss...Roberto


Ich habe die S50 nun seit rund 7 Wochen. Wie lange der Möp vorher gestanden ist kann ich nicht sagen. Aber bei 12T Kilometer laut Tacho war das wohl die längste Zeit.

Gruß
Tania
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 14:46 Uhr  ·  #10
Ich würde es auch nicht mit dem Harz ausschwenken. Normalerweise reicht es aus den Tank voll zu machen. Der Ölfilm sollte normalerweise ausreichend vor Rost schützen.

@ Tania, danke für das Angebot! Leider ist Neuss ein wenig weit. Ansonsten wäre ich gerne auf einen Kaffee vorbei gekommen. :D

Meine Schwalbe stand ca. 10 Jahre und der Tank war leer. Die Rostflecken die vorher drin waren, hatten sich nicht vergrößert. Also, muss das Benzin-Öl-Gemisch wohl reichen. Und das hat hallo-stege ja auch schon geschrieben. :)
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 15:13 Uhr  ·  #11
Ehm, ja. Bin trotz meines Alters lernfähig und habe gelernt, dass man nicht jeden Fehler selbst machen muß.
Das "harzen" kam mir nicht ohne Grund in den Sinn. Nach dem Entrosten mit Oxalsäure ist der Rost schneller wiedergekommen als mir lieb war. Vorsorglich habe ich also nach einer Alternative gesucht.
Nachdem nun festzustellen war, dass sich im Tank eine Oxidschicht bildet, scheint mit das auch nicht mehr notwendig.
Aber aus reiner Neugier habe ich zwischenzeitlich den Hersteller angeschrieben und mich nach genau diesem Problem erkundigt.
Vielleicht haben wir Glück und es kommt ein Feedback. Es wäre auf jeden Fall interessant zu sehen, was er dazu meint.
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 15:18 Uhr  ·  #12
Das wäre in der Tat interessant. Warten wir mal ab.
Normalerweise ist Phosphorsäure ideal, da es mit dem Eisen eine Phosphat-Schicht bildet und somit passiviert wird.
Phosphate werden auch in der Lackindustrie als Rostschutz verwendet, u. a. Zinkphosphat.
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 15:30 Uhr  ·  #13
Der Hit ist mA vor allem, wenn man diesen Effekt mit so wenig Einsatz erreicht. :D
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 22.08.2008 - 20:14 Uhr  ·  #14
wer einen Mischer besitzt da hab ich Splitt in den tank gemacht ca, 3-4 kg und Wasser dreivirtel voll (vorausetzung Tank abdichten )
zwischen den Rüerstäben einen abgebrochenen Spatenstiel gebunden und den Tank in der mitte drauf.

Den Mischer habe ich ein paar Stunden laufen lassen
dann war er innen blitz blank.

wer keinen Mischer hat muss den tank eben schütteln das kann lange ......lange ..... dauern

aber es hilft
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Re: Tank entrosten

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Gepostet: 23.08.2008 - 11:16 Uhr  ·  #15
Das ist ja ne Klasse Idee mit dem Mischer....kommt auf meine Merkeliste falls ich mal sowas machen muss :)
Theoretisch kann man ja mit anderen Teilen auch so verfahren. Im Mischer anbinden, Split bzw Sand und Wasser rein und laufen lassen bis alles blank ist.
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