Ungarn Simson oder nicht?

Hallo liebe Simson Gemeinde,

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Eigentlich war ich nur auf der Suche nach dem Fehler, warum mein Rücklicht nicht funktioniert, aber nun zweifele ich gerade daran, dass ich eine DDR Simson habe.

Ich habe seit Neuestem eine S 51N von 1984, also eigentlich schon von Haus aus eine rudmimentäre Elektronik.
Wenn ich mir aber die Schaltpläne, zum Beispiel von Moser anschaue, dann erkenne ich meine Simson nicht wirklich wieder.
Ich habe keine Hupe, keine Tachobeleuchtung (100km/h Tacho), keine 6V Batterie und nur auf der rechten Seite einen Schalter für Licht (an/ aus) und den "Kill-Switch" für den Motor (Masse). Auf der linken Seite habe ich keinen Schalter, sondern nur eine Blende.
Zusätzlich habe ich aber einen Schalter am Herzkasten, den ich einschalten muss, sonst geht die Simson nicht an. Dieser sieht aus wie selbst reingebastelt.

Mein Schaltplan sieht also wie der einer Ungarn Simson aus, wie ich ihn zum Beispiel hier finden kann:
http://www.mesebelivandor.eold…-rajza.jpg

Nun meine Fragen:
Ist euch sowas schon einmal untergekommen? Ist das norma? Ist das nun doch ein Reimport oder eher eine verbastelte DDR Maschiene?
Wozu braucht es den Schalter am Herzkasten? Kennt das jemand?

Vielen Dank für eure Hilfe!

VG Fusshupe

Danke für deine schnelle Rückmeldung.

Ich bin diverse Forenposts zum Thema "Reimporte" vor dem Kauf durchgegangen und dachte eigentlich ich hätte es richtig gemacht.

Das Typenschild und die Rahmennummer sehen gut aus. Keine CM50, H oder ähnliche Kürzel. Das Schild ist auch entsprechend verwittert, Nägel rostig etc (siehe Bild). Soziusfussrasten sind auch da, wo sie hingehören und irgendwie hatte ich angenommen, dass die S51 N keine Hupe hat. Der Schalter kam mir halt komisch vor und die Tatsache, dass nur TÜV Papiere und keine KBA Papiere dazu gab.

Nach deinem Post habe ich extra noch einmal nachgeschaut.
Es handelt sich um ein TÜV Gutachten über ein Kleinkraftrad mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h, mit Stempeln vom TüV und Landratsamt. Das hatte mich beim Kauf überzeugt. Bin ich hier jemandem auf den Leim gegangen?

Du schreibst "Der Schalter am Herzkasten wurde wohl als Zündschlossersatz angebaut um die Zündung auch mal komplett abzuschalten.".
Hat eine DDR S51N ein Zündschloss? Braucht es den Schalter eigentlich? Wenn nicht, würde ich ihn ggfs. einfach zurückbauen und mich lieber um die Hupe kümmern.

Ach Mensch...jetzt wo Du es sagst, seh ich es auch! Na so ein Mist!

Eine DDR-N hat links wo bei dir eine Blende ist normal eine Auf/Abblendschalter und den Hupenknopf



Na an welchen Stammtisch wird da die Einzelabnahme gemacht worden sein,
so ohne Hupe, nur mit Abblendlicht, womöglich auch noch als Zweisitzer ohne Soziusfußrasten...........
Normal müsste die in technisch einwandfreien Zustand sein und den deutschen Vorschriften entsprechen um überhaupt eine Einzelabnahmen zu bekommen.

Ist die Betriebserlaubnis vom TÜV durch die eine Zulassungsstelle abgestempelt ?
Erst wenn sie von der Zulassungsstelle abgestempelt hat, ist die Rechtskräftig also gültig.
Dann ist die Frage was ist es nach der Betriebserlaubnis, wirklich ein Kleinkraftrad oder ein Leichtkraftrad ?

Wenn die Betriebserlaubnis abgestempelt ist und es nach dieser um ein Kleinkraftrad handelt,
ist es soweit nicht wirklich tragisch das es ein Reimport ist, allerdings hätte der Verkäufer dich aufklären müssen das es ein Reimport ist.
https://www.anwalt24.de/fachar…fall/29721
Wenn du die Simson behalten möchtest, bist zu jetzt in Zugzwang.
Hupe, Soziusfußrasten, Fernlicht kurzum nach STVZO/FZV entsprechend auszustatten.
Als Fahrzeughalter bist du verantwortlich das das Moped der STVZO/FZV entspricht und technisch in Ordnung ist.

Mit den Stammtisch meine ich das die Abnahme nicht korrekt gelaufen ist.

Das ist ja schon mal gut das die BE unter "Betriebserlaubnis erteilt" von Amt abgestempelt ist,
somit ist die gültig.
Bayern- da kommt mir gleich ein bestimmter Händler in sinn, obwohl es da mehrere gibt.
allgemein sind in den gebrauchten Ländern die angebotenen Simson zu 99% Reimporte.

Ja und ist es eine Kleinraftrad oder Leichtraftrad nach der BE ?

Es ist egal ob der Verkäufer das wirklich wüste oder nicht das es ein Reimport ist, das ist sein Problem, er muss aufklären den Käufer, er muss wissen was er Verkauft.
Unwissenheit Schütz nicht vor Strafe.........
Sowas hält man in ein Kaufvertrag fest, viele Vordrucke haben da eine Spalte, Reimport Ja/Nein

Soziusfußrasten, ich nehme an, da sind die Obergutstreben mit Fußrasten Aufnahme fix angebaut wurden. Eine N hat diese Aufnahmen für die Fußrasten an der Hinterradschwinge.

Nachrüsten/ Aufrüsten
kommt darauf an was du möchtest, soll es eine N bleiben oder sollen Blinker usw.dran ?
Wenn es eine N bleiben soll, muss halt der Auf/ Abblendschalter, Hupe und die entsprechende Verkabelung gemacht werden, wie auch die Verkabelung Tachobeleuchtung oder ein neuen N-Kabelbaum.
Auch benötigst du ein Batteriekasten für die R14 Monozellen die die Hupe mit Strom versorgt ,
so ein Teil https://www.ebay.de/itm/303066845699
https://images.app.goo.gl/XHdQCCksrBsgdFVUA
alternativ geht auch so eine Batterie https://www.reichelt.de/latern…D_BwE&&r=1
dann brauch man nicht den seltenen teuren N-Batteriekasten.
Wenn Blinker dran sollen dann muss sie auf die Ausstattung von einer B aufgerüstet werden.

Mach doch mal Bilder von deinen Papieren und zeig uns die mal.

Sieht doch gut aus... gültige Papiere... Kennzeichen dran und Spass haben.. die Experten müssen sich dran streiten, ob das Alles noch gültig ist, wenn Du jetzt z.B. Blinker anbaust oder ob dann ne neue Abnahme fällig wäre... mir persönlich wäre das aber wohl egal, ich würde dann drauf ankommen lassen... ansonsten halt wie das N-Modell ausrüsten und fahren...

Nur meine Meinung:
Klar wusste der Verkäufer das. Aber im Endeffekt geht es doch bei dem Thema Reimport in erster Linie doch um die 60 km/h. Die sind hier legal dabei.
In zweiter Instanz geht es um den Wert des Fahrzeugs. Wenn das als Geldanlage gesehen wird, könnte man den Verkäufer anspitzen.
Ich würde mich in der Situation auch erstmal ärgern, mir dann überlegen, ob ich 100€ Zuviel bezahlt habe und das dann als Lehrgeld abtun. Denn im Endeffekt hab ich ja mein Spielzeug und in gewisser Weise ja auch was Besonderes.