Zu viel Spiel im Bremszug

 
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Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 03.02.2018 - 12:16 Uhr  ·  #1
Servus!

Nachdem ich nun die Telegabel an meiner S51 B1-4 regeneriert habe, wollte ich auch beim Einbau gleich die Bremswirkung optimieren. Hauptaugenmerk lag für mich, dem bei Bremsbetätigung gewünschten Winkel von 90° am Bremshebel näher zukommen. Dazu habe ich den Bremshebel um einen Zacken nach hinten (Richtung Fahrzeugheck) versetzt. Da ich zum Spielausgleich des Bowdenzuges schon vorher die Stellschraube am Handhebel sehr weit rausdrehen musste, ahnte ich schon, dass es in dem Zusammenhang zu Problemen kommen wird. Ich habe die letzten Tage drüber nachgedacht, was da nicht stimmt und was zu machen ist. Fakt ist (zumindest an meiner S51): Die Funktionslänge des Bowdenzuges ist deutlich zu lang. Bowdenzug ist überall korrekt eingehangen, Stellschraube möglichst weit rausgedreht und trotzdem habe ich im Bremszug deutlich zu viel Spiel:



Bei Bremsbetätigung habe ich den gewünschten 90° Winkel. Auch der Bremsbolzen muss nicht weit gedreht werden bis die Backen greifen. Erstes Foto unbetätigte Bremse, Zweites bis zum spürbaren Anschlag der Bremsbacken (dazu der Messschieber mit willkürlichem Maß zum besseren Vergleich).




Funktionslänge des Bowdenzuges sind ungefähr 12cm. Also schon 1,3cm kürzer als normal...
Entweder ich hab was übersehen und dazu noch nen gewaltigen Denkfehler oder es stimmt wirklich etwas nicht. :boese:

Wenn ich die Mittel und Fertigkeiten dazu hätte, würde ich mir ja einfach einen Zug in gewünschter Länge anfertigen. Hab ich aber nicht :roll:
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 03.02.2018 - 15:00 Uhr  ·  #2
Hi, ich glaube Deine Bremsenbetätigung am Bremsschild ist viel zu weit hinten, also weniger als 90 Grad. Laut meiner Reparaturanleitung sollten sich die 90 Grad bei gedachter gerader Linie zwischen Bremsbolzen und Einhängpunkt Bowdenzughülle ergeben.

VG René
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 03.02.2018 - 16:27 Uhr  ·  #3
Japp, stimmt! So stehtst tatsächlich drin.
Für einen 90°-Winkel von Zug zu Bremshebel ist die Funktionslänge also nicht ausgelegt :kopfklatsch:
Aber eigentlich ist dieser für die Kraft an der Bremsbetätigung noch am vorteilhaftesten, oder? Eventuell erkundige ich mich mal nach jemanden, der mir einen Zug mit der richtigen Länge herstellt.
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 03.02.2018 - 18:09 Uhr  ·  #4
Wenn es die Verzahnung nicht gäbe ,wie z.B. bei innen liegenden Hebeln -würde ich den Seilzug ändern.Aber hier einfach den Hebel versetzen und gut ist.Das ist die einfachste und kostengünstigste Lösung.Und die vielleicht erhöhte Betätigungskraft ? Glaube das wird nicht ins Gewicht fallen.
Gruß Hartmut
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 03.02.2018 - 18:26 Uhr  ·  #5
Tomber die Bowdenzüge kannst du selbst kürzen oder herstellen. Die Einzelteile bekommst bei Ebay also die Nippel und die passende seele auch. Dann nimmste Dir so einen Gaslötstift und etwas Lötzinn und fertig ist der Zug.

Simsonklinik

Im Link unter Bowdenzug gucken da gibt es die Einzelteile. Bei Louis die Seele.
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 03.02.2018 - 19:28 Uhr  ·  #6
Der Hebel soll aber auch nicht im Ruhezustand 90° stehen, sondern bei voll betätigter Bremse !
Und das Maximal ! Ein kleinerer Winkel zwischen Zug und Hebel ist immer OK,
ein größerer Winkel führt zu Bremskraftverlust.

Wenns hilft, setz den Hebel ein zahn weiter.
Der Zug scheint aber auch nicht mehr der neueste zu sein, wenn ich den Knick da am Nippel so sehe.
Der Zug wird mit der Zeit auch weich und dehnt sich bei Belastung immer stärker.
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 03.02.2018 - 19:35 Uhr  ·  #7
Ok, scheint ja nicht so schwer zu sein. Habe mir das Video zum Bowdenzug herstellen vom Zweiradteileshop auf YouTube angeschaut (https://youtu.be/i28ZpwBl3O8).
Aber irgendwie ist mir bei dem Gedanken unwohl dass ich den Nippel angelötet habe, an dem die ganze Bremskraft hängt :? Sind Zug und Nippel tatsächlich durch so ein bisschen Lötzinn und Lötpaste so fest miteinader verbunden?

Welchen Nippel soll ich für den Bremszug mit 2,0er Seil wählen? Diesen hier? https://www.zweiradteile-shop….-b-13-x-23
Oder einen anderen? Hier zur Übersicht: https://www.zweiradteile-shop.de/fahrwerk/bowdenzugmaterial

@ Thoti: Schon klar. Wie du auf dem letzen Foto siehst, habe ich bei Bremsbetätigung ja die 90°. Werde einfach beide Varianten testen 🔝
Ich probiere trotzdem mal aus, einen Zug selbst herzustellen. Schließlich musste ich selbst bei Versatz des Bremshebels um einen Zahn nach vorne die Stellschraube weit rausdrehen, um das Spiel auszugleichen.
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 04.02.2018 - 10:31 Uhr  ·  #8
Man kann sich Bowdenzüge auf Maß auch anfertigen lassen, kostet rund 25€ das Stück. Wenn du Interesse hast, hätte ich da eine Adresse.

Siehe Beitrag 9:

http://www.simson-moped-forum.de/topic.php?t=25706
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 04.02.2018 - 11:01 Uhr  ·  #9
Man kann den vorhandenen Zug auch kürzen, wenn er OK ist.
Sogar der Nippel ist wiederverwendbar.

Nippel dazu erhitzen, bei Weichwerden des Lotes Nippel weiter auf den Zug schieben,
Zug um gewünschte Länge kürzen und Ende aufzwirbeln, Nippel ans Ende schieben und neu verlöten.
Lötwasser und Lot für Zink (Dachrinne etc.) verwenden, kein Elektrolot und Lötfett.
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 05.02.2018 - 20:15 Uhr  ·  #10
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 05.02.2018 - 20:26 Uhr  ·  #11
Zitat

Verstehe ich es richtig, dass die Lötpaste als Flussmittel dient, damit das Lot richtig durch den Nippel fließt?

Auch, aber vor allem, das sich die verschiedenen Metalle verbinden.
Und da es keine Kupferlitze ist, sondern ein verzinkter Stahldraht, sollte man auch das entsprechende Material benutzen.

Bremsen sind mir zu wichtig für Experimente.
Mit dem Begriff Lötwasser findest du das schon.
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 05.02.2018 - 21:33 Uhr  ·  #12
Flußmittel wird benutzt, da es die Oxidschicht der Oberflächen aufbricht/auflöst und so erst das Zinn an das eigentlich zu lötende Metall gelangt.

ciao Maris
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 06.02.2018 - 17:18 Uhr  ·  #13
Was hat man von folgender Methode zu halten? Stammt hieraus: https://www.amazon.de/Dirk-Wil…ds=MZ+Buch
Habe das Buch durch und den Eindruck, dass der Mann was von seinem Fach versteht.



Mir ist allerdings rätselhaft, wie man einen vorverzinnten Zug noch aufspleißen soll. Ich stelle mir auch problematisch vor, den Nippel vorzuverzinnen und diesen anschließend noch auf dem Zug verschieben zu können.
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 06.02.2018 - 22:08 Uhr  ·  #14
Hallo,
ich habe das auch schon gemacht, für ältere Moped aus den 1950er Jahren, da bleibt einem nichts anderes üprig.

Dazu muss ich sagen, habe ich Elektrolötzinn verwendet O-) ich lebe noch und der Zug ist bomben fest. Neben den zu lötenden Nippeln gibt es auch welche zum schrauben.

Wenn man selbst einmal versucht den Nippel über einen (ausschließlich) aufgedröselten Zug zu ziehen, braucht man schon etwas kraft.
Mit Lötzinn "gesichtere" Nippel habe jetzt schon seit Jahren im Einsatz.

Ich möchte dich hier nicht überreden das zu machen, nur meine Erfahrungen teilen.

Liebe Grüße
Simon
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Re: Zu viel Spiel im Bremszug

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Gepostet: 07.02.2018 - 18:35 Uhr  ·  #15
Zitat:Wenn ich die Mittel und Fertigkeiten dazu hätte, würde ich mir ja einfach einen Zug in gewünschter Länge anfertigen. Hab ich aber nicht :roll:


Da Du ja einen Bowdenzug löten, noch nicht gemacht hast,mein Rat .Lass dir einen passenden machen von jemandem der das kann.Die von Dir verlinkten Materialien wie Lot und Flußmittel ,haben auch ihren Preis.Vor allem wenn man es nur ein oder vielleicht 2x benötigt.Und zum Thema Schraubnippel:Als Pannenhelfer ganz ok,bei Gas und Startvergaserzug,doch als Dauerersatz an einem Bremszug wäre mir zu heikel.Da die Seele mit der Zeit meist an der Schraubstelle abbricht.
Aber schon komisch ,das mit einem original Zug Dein Problem nicht zu lösen ist?
Gruß Hartmut
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